Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Troisdorf hat auf seiner Sitzung am 2. Dezember 2014 die Unterstützung des Aufbaus eines Freifunk-Netzes in Troisdorf beschlossen. Im Haushaltsjahr 2015 werden dem Projekt 4000€ an städtischen Mitteln zur Verfügung gestellt.
Die Freifunker in Troisdorf sind über die Entscheidung sehr erfreut. Sie hatten zum Teil die Sitzung als Gäste verfolgt. Im Bürgerhaushalt der Stadt Troisdorf hatten Sie einen entsprechenden Vorschlag eingebracht, der es aufgrund der Bewertungen auf Platz zwei der „Bestenliste“ gebracht hat. Die Stadt hatte sich verpflichtet, die besten 30 Vorschläge auf Ihre Umsetzbarkeit zu prüfen. Die Troisdorfer Freifunker haben sich auch in dieser Phase eingebracht.
Für viele Menschen aller Altersschichten ist der Zugang zum Internet unabhängig von Zeit und Ort bereits Selbstverständlichkeit. Ein in die Fläche gehendes Angebot für einen mobilen Netzzugang steigert die Attraktivität nicht nur bei seinen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch bei Besucherinnen und Besuchern der Stadt. Durch einen flächendeckenden, freien Internetzugang können Inhaberinnen und Inhaber von Ladenlokalen z.B. mit dem Anbringen von QR-Codes (maschinenlesbare Barcodes, welche durch Mobilgeräte eingelesen werden können und bspw. zu Webseiten weiterleiten können) in den Schaufenstern über Sonderangebote informieren. Besucherinnen und Besucher von Cafés und Restaurants können Öffnungszeiten von Geschäften oder Banken suchen, Social Media nutzen oder sich über Veranstaltungen in Troisdorf informieren.
Die Idee der Troisdorfer Freifunker ist es, in einem ersten Schritt die Kölner Straße in der Troisdorfer Innenstadt mit Freifunk zu versorgen. Mit Unterstützung von Anliegern (Privatpersonen sowie Gewerbetreibende) sollen über den gesamten Straßenverlauf etwa 60 WLAN-Router installiert werden, welche vorher mit einer speziellen Freifunk-Software installiert wurden. Idealerweise überlappen sich die von den benachbarten Freifunk-Routern aufgespannten Funknetzwerke, so dass ein zusammenhängendes Netzwerk entsteht. Einzelne Router sollten dann eine Verbindung zum Internet herstellen, damit den Teilnehmern im Freifunk-Netz ein Internetzugang zur Verfügung steht. In anschließenden Schritten kann die Erweiterung auch auf andere Straßenzüge und andere Stadteile erfolgen. Die Diskussion der Details mit Politik und Verwaltung möchten die Troisdorfer Freifunker nun angehen.
Viele Städte nutzen alternativ sogenannte WLAN-Hotspots kommerzieller Anbieter. Ein Angebot in der Breite ist aber auf diese Weise üblicherweise mit hohen Investitionen und laufenden Kosten für die Stadt verbunden. Anders als bei Freifunk erfordert der Internet-Zugang über kommerzielle Hotspots häufig eine Registrierung des Nutzers und ist zeitlich und technisch begrenzt. In Städten wie Berlin, Lübeck und Arnsberg gibt es hingegen bereits erfolgreiche offizielle Kooperation zwischen den örtlichen Freifunk-Initiativen sowie der öffentlichen Verwaltung.
Durch die heute beschlossene Unterstützung von Freifunk in Troisdorf unterstreicht Troisdorf seinen Anspruch als zukunftsorientierte, familienfreundliche und bürgernahe Stadt.