Beim Thema Freie Netze/ Freifunk denken viele an offenes WLAN. Hinter bürgerschaftlich betriebenen Netzwerken, so wie es bei Freifunk ist, steckt aber viel mehr.

Am 31.01., 07.02. und 14.02.2023 wurde im Rahmen eines jeweils dreistündigen Workshops, der aufeinander aufbaute, intensiv beleuchtet, was alles hinter so einer Freifunk-Infrastruktur steckt. Interessiere aus Hennef, Köln, Lohmar, Siegburg und Troisdorf nahmen an diesem Workshop teil.

NWS-Lohmar-Workshop

Beim Thema Freie Netze denkt jede/r sofort an offenes WLAN. Am Beispiel von Freifunk wird deutlich – auch bürgerschaftlich betriebene Netze brauchen eine Infrastruktur. Was an Accesspoints von Clients an Traffic rein und raus geht, selbstgebaute Firmware für diverse Routermodelle, Einwahlserver mit lokalem DHCP, DNS und anderen Services, automatische Firmwareupdates und nicht zuletzt die Ausleitung an die drei Rechenzentrumstandorte des Freifunk Rheinland e.V. – das alles braucht Planung und Wartung, damit ‚was geht‘. Für zukünftige Administratoren aber auch für technisch Interessierte, die einen Einblick in die Potentiale einer lokalen Vernetzung bekommen wollen, war dieser Workshop gedacht. Veranstalter war der Freifunk Rhein-Sieg. Durchführender war ein Lohmarer Freifunker, der viel Erfahrung auf diesem Gebiet hat und sein Wissen gerne mit anderen teilt.

Funktionsschema der Map- und Statistikserver

Eine kleine Vorstellung davon, was an Infrastruktur dahinter steckt, kann man auf diesem Bild erahnen. Wenn man dann bedenkt, dass für jeden Router, den man als Freifunk-Router einsetzen möchte, eine spezielle Firmware programiert werden muss, die jeweils auf die speziell Hardware abgestimmt ist, kann man eine Idee davon bekommen, was allein hier alles zu leisten ist. Auch hier hilft „Schwarmintelligenz“, dass gemeinsame Tun.

Dabei ist man dann noch nicht einmal beim Thema Monitoring, Bug-Fixes und Server-Administration angekommen. Das kommt alles on top. In sofern sollte klar sein, dass Freifunk weit mehr ist, als nur einen Freifunkrouter an seine „Fritzbox“ anzuschließen.

Neben der reinen Infrastruktur, die hinter dem Freifunk-WLAN steckt, wurde auch darüber gesprochen, welche Möglichkeiten sich sonst nocht durch bürgerschaftliche Netzwerke bieten. So sind Themen wie IoT, LoRaWAN u.s.w. selbstredent Themen in vielen Freifunk-Communities, so auch bei uns.

Der Freifunk Rhein-Sieg betreibt selbst mehrere LoRaWAN-Gateways (z.Zt. sechs), die eine wesentliche Grundlage für eine bürgeschaftliche Nutzung dieser Technoligie sind. Ein Beispiel ist das LoRaWAn Gateway auf dem Amts-und Arbeitsgericht Siegburg, das dort sein dem 26.06.2020 online ist.

Workshop: Backbone für bürgerschaftliche Netzwerke